Die sogenannten "Glücksbringer" kennt wohl ein jeder von uns. So werde ich hier einmal die geläufigsten in Deutschland bekannten vorstellen. Es gibt sie natürlich auch in anderen Ländern, diese schneide ich hier aber nur kurz an.
Ein Glücksbringer ist ein Gegenstand, kann aber auch eine Pflanze, ein Tier als auch ein Mensch sein, dem glückbringende Kräfte von abergläubigen Menschen nachgesagt werden.
Er ist oftmals mit einem Talisman oder Amulett zu vergleichen, und soll sowohl zu Glückund Wohlstand als als auch zu Gesundheit und einem langen Leben verhelfen.
Vierblättrige Kleeblätter sind in der Natur nur sehr selten zu finden, Sehr wichtig ist es aber dass es kein gezüchtetes sonder ein zufällig gefundenes ist, denn die gezüchteten sollen angeblich das Pech anziehen.
In der Legende heißt es, dass ein vierblättriges Kleeblatt von Adams Eva als Andenken aus dem Paradies mitgenommen wurde und der Besitzer eines solchen Kleeblattes ein Stück vom Paradies besitzt.
Ein echtes (kein gezüchtetes) Kleeblatt findet man so selten, dass man sich mit diesem Glückssymbol meistens als geformten Schmuckanhänger zufrieden gibt.
Der Marienkäfer soll, wenn er ihnen zufliegt, angeblich Kinder beschützen und Kranke heilen, denn er gilt als der Mutter Gottes Himmelsbote.
Die Bauern glaubten, dass Maria ihnen die Käfer wegen ihrer Nützlichkeit für die Landwirtschaft schenkte und benannten ihn nach ihr.
In Schweden wird der Käfer mit den sieben Punkten "Marias Schlüsselmagd" genannt, denn die sieben Punkte sollen sich auf die heilige Maria mit den sieben Tugenden beziehen.
Auf Glückwunschkarten und Briefmarken als auch in der Kunst sind Marienkäfer ein beliebtes Motiv.
Oft wird er verschenkt, damit dem Empfänger niemals das Geld ausgeht und stellt ein Symbol für Reichtum dar. In der heutigen Zeit wird er durch das "1-Cent-Stück" ersetzt.
In den früheren Jahrhunderten wurde er meistens als der goldene Tauftaler bzw. der Weihgroschen angesehen und hoffte somit Hexen zu vertreiben, wenn er an die Stalltür genagelt wurde.
Der Fliegenpilz ist eigentlich giftig, dient aber seit vielen Jahrhunderten schon hauptsächlich als Glückssymbol. Er soll seinen Besitzer ein ganzes Leben lang als Glücksbringer begleiten.
Am Verbreitesten ist der Pilz mit der roten Kappe und den weißen Punkten, wobei es auch andersfarbige Exemplare gibt, aber nur sehr selten und wenige.
Germanische Krieger nahmen früher kleine Mengen des Fliegenpilzgiftes zu sich, um im Kampf dadurch nur geringe oder keine Schmerzen mehr zu spüren. Deshalb wurde er besonders von ihnen als Glückssymbol angesehen.
Das Hufeisen
Als Symbol für Kraft und Stärke stand als jeher das Pferd und wurde somit als wertvollstes und edles Tier angesehen. Deshalb galt das Hufeisen als Glücksbringer, da es das Tier schützte. Es entwickelte sich bei fast allen Völkern zu einem Glücksbringer, nachdem das Pferdebeschlagen von den Römern erfunden wurde, da es das wertvolle Pferd schützte.
Besonders wenn die Bauern ein Hufeisen fanden, brachte es ihnen damals Glück.
Bekannt ist auch, dass Hufeisen oft an einem Nagel über Haus- oder Stalltüren aufgehängt wurde, um böse Geister fern zu halten
Glücksschwein
Der Eber war für die germanischen Völker ein heiliges Tier. Da der Wagen des Gottes "Freyr" von dem Eber "Gullinborsti" gezogen wurde, gilt das Schwein deshalb als Symbol für Stärke und Frauchtbarkeit und ist ein Zeichen für Reichtum und Wohlstand.
Bei den Römern und Griechen hingegen galt derjenige als priviligiert, der viele Schweine besaß und letztendlich somit auch über Nahrung verfügte.
Bei uns jedoch wird besonders zu Silvester meistens eine Nachbildung aus Marzipan statt lebendiger Ferkel verschenkt und soll für das kommende Jahr Glück bringen.
In der Ukraine und anderen osteuropäischen Ländern wird das Schwein hingegen mit etwas Negativem verbunden und bei den Juden und Moslems gilt es als "unrein". Bei ihnen besteht ein religiöses Verzehr-Verbot.
Schornsteinfeger
Früher bildete der Kamin den Mittelpunkt des Hauses. Das Essen konnte nicht mehr zubereitet werden und es war kalt im Haus, wenn der Schornstein verstopft war oder schlecht zog.
Durch die regelmäßige Wartung durch den Schornsteinfeger kam es nicht zu Kamin- oder Hausbränden durch den angestauten Ruß und es konnte wieder gekocht und geheizt werden.
Es wurde wieder warm und gemütlich in den Stuben. Er bewahrte sie somit vor Gefahr und brachte somit das "Glück" ins Haus.
Der Aberglaube heute sagt, dass es sogar noch mehr Glück bringen soll, wenn man die schwarze Kleidung des Schornsteinfegers berührt. Diesen Brauch pflegen auch heute noch manche Menschen.
Der Würfel wird nicht nur auch gern als Symbol des Glücks und sondern auch als Neujahrsgruss als kleines Geschenk verwendet.
Er soll nicht nur beim Glücksspiel Glück bringen sondern auch das Schicksal repräsentieren und auch die unvorhersehbaren Seiten des Lebens.
Im Auto soll der "Fuzzy Dice" (Plüschwürfel) den Insassen Glück bei der Fahrt bescheren.
Es gibt natürlich nicht nur die sogenannten "Glücksbringer", auch die "Unglücksbringer" sind im Volksglauben noch weit verbreitet und verwurzelt und sollen angeblich das Unheil herauf beschwören.
Wer kennt sie nicht, die schwarze Katze, der nachgesagt wird, dass der Teufel in ihr wohne oder "kommt sie von rechts nach links, Unglück bringts".
In Tierheimen gelten heute noch schwarze Hunde und Katzen als schwer vermittelbar.
Den Tieren wird heute noch eine erhöhte Aggressivität unterstellt.
Auch Handlungen die Unglück verursachen sollen, sind noch weit verbreitet.
Z.B. kennen wir sicher alle auch das Zerbrechen des Spiegels, was Unglück verheißt oder das Verschütten von Salz, das Durchgehen unter einer Leiter usw..
Passende Gegenmittel zum Unglücksbringer gibt es natürlich auch häufig, wie z.B. das verschüttete Salz über die Schulter werfen.
Die Liste ließe sich weiter fortführen, aber das ist eine andere Rubrik, die hier jetzt nicht weiter erläutert wird.